Surfing in Dänemark

13.05.2019

Heute war gar nicht so viel Wind angesagt. Doch ich habe ne ganze Menge Wind von Achtern mitbekommen, und das verträgt die kleine enjoy4 gut.

Gegen 9:55 Uhr bin ich in Karrebaeksminde ab. Kurz unter Motor aus der Box raus, im Vorhafen ist noch das Großsegel hoch. Um 10:10 Uhr ging ich unter Fock und vollem Groß auf 210 Grad Richtung Tonne WP388, die ungefähr 6sm entfernt liegt und um das Untief Knutshved herumführt.

Die Tonne erreichte ich schon gegen 11:12 Uhr und änderte den Kurs auf ca. 125 Grad und fuhr damit vor dem Wind. Das Vorsegel war auf dem Kurs recht unruhig, deswegen nahm ich es einfach weg. Ich surfte die Wellen hinunter, die mich von hinten trafen und das kleine Boot ziemlich hoch hoben.

Mein Topspeed beim Surfen heute lag laut Logge bei 8,2 Knoten, Wahnsinn! Und das Schiff lief dabei fast wie auf Schienen. Vor dem Wind merkt man gar nicht so, wie stark er ist, aber es müssen in Böen sicher über 20 Knoten gewesen sein.

Das Fahrwasser nach Vordingborg geht ein bisschen zikzak und da ich eine Patenthalse vermeiden wollte, folgte ich dem Fahrwasser und kreuzte vor dem Wind. Gegen 12:30 Uhr ging ich also auf ca. 90 Grad und machte eine Halse. Um 12:56 passierte ich die Tonne WP394 und halste zurück auf Backbord-Bug.

Die enjoy4 rannte auf die Falster-Masnedo Brücke zu, die ich um 13:28 Uhr passierte. Dann ging es in ein enges Fahrwasser Richtung Nordhafen. Ich musste erst auf Halbwind und dann hart an den Wind gehen. Jetzt wurde mir nochmal deutlich, wie viel Wind eigentlich war. Es war definitiv zu viel für Am-Wind mit vollem Groß. Doch jetzt noch Reffen? Ich entschied mich, Gas zu geben, durchzuhalten und die Meile auszusegeln.

Um 14:13 Uhr ging das Segel weg und ich machte den Motor an. Gerade jetzt fauchte der Wind besonders und ich musste genau gegen an, ohne Platz zum Kreuzen. Das sollte eine gute Übung werden, um wieder Vertrauen in den Motor zu fassen. Durch die Landabdeckung hatte ich keine echte Welle mehr, aber der Wind machte mir ein bisschen Sorgen.

Doch mit ruhigen 2 Knoten schob der Torqeedo die enjoy4 dahin wo ich sie haben wollte. Anlegen konnte ich wieder längsseits am Kai, die Boxen waren mir zu groß und der Wind zu stark. Gegen 14:30 Uhr war ich wieder fest, fest in Vordingborg, nach 4 Stunden und 35 Minuten und 25,2 Seemeilen nach GPS.

Nachdem das Schiff klariert war, ging es auf den Ort zu erkunden. In Vordingborg gibt es eine Burgruine, Überbleibsel der großen Burg, die Valdemar der Große im 12. Jahrhundert erbauen ließ. Den Turm der Burg, der heute noch steht, zierte er mit einer Gans um die „Hanseaten“ zu provozieren, die er gerne „fette Gänse“ nannte.

Nun muss ich überlegen, wie es morgen weitergeht. Donnerstag und Freitag ist Schwerwetter angesagt. Ich habe also noch 2 Tage Zeit einen guten Platz zu finden, um dort Donnerstag und Freitag das Wetter abzuwarten.

Seemeilen Tag25,2
Seemeilen Gesamt130,6

2 thoughts on “Surfing in Dänemark

  1. Mensch Erik, das ist ja ein cooles „Surfer Video“. Ich wusste gar nicht, dass Segeln so schön sein kann. Enjoy, Jochen

    1. Hi Jochen,
      Danke für die lieben Grüße. Auf dem Neckar kriege ich das auch nicht hin, klappt nur hier mit dem Surfen….
      LG Erik

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