Eine Idee, ein Wunsch und dann eine Realität

3.05.2019

Lange habe ich mich auf meine Reise vorbereitet. Viel habe ich gelesen, bin viel im Kopf durchgegangen und hab viel ausprobiert. Immer wieder habe ich Situationen vorgedacht und überlegt, wie ich sie meistern werde. Ich habe eine ganze Menge Zubehör gekauft und war mir sicher, dass ich gut vorbereitet bin. Aber irgendwie waren in meinen Vorstellungen so ganz grundsätzlich gute Bedingungen bei 20 Grad Celsius und angenehmen 3-4 Windstärken. Da kommt bei mir sicher ein bissle der alte Romantiker raus, oder andere würden vielleicht sagen, der Erik war einfach naiv.

Die Realität sieht auf jeden Fall seit 3 Tagen anders aus. Wind mit 20kn und in Böen einiges mehr, Temperaturen auch tagsüber unter 10 Grad Celsius, Schauerböen und die Sonne hat man ausschließlich gestern Abend mal für 30 min gesehen. Die enjoy4 ist immer noch keine einzige Meile gefahren. Dabei fing Montag und Dienstag noch alles so gut an. Dienstag beim Aufbau des Bootes war die Sonne den ganzen Tag mein Kollege und wir hatten easy 3 Beaufort .

Nun hocke ich die besagten 3 Tage auf dem Boot und warte auf Besserung. Doch ich will auch nichts überstürzen und nachher meine Geschichte mit der enjoy4 mit Fehlern in schwierigen Situationen beginnen. Einhandsegeln bedarf Gelassenheit, das wußte ich vorher und in der muss ich mich nun üben…

Klar, ich habe die 3 Tage auch genutzt und in der Zeit ein wenig dazugelernt. Ich habe die Ordnung in der Kajüte besser verstanden und gestern meinen ersten Instant-Kaffee an Bord genossen. Normal trinke ich ja frischen Kaffee vom alten Dekanat (www.altesdekanat.cafe) aber diese Variante an Bord ist einfach und besser als nix. Auch habe ich mein erstes Essen an Bord gekocht – eine Tomatensuppe.

Gestern mußte ich mein Boot eine Box weiter legen. Da konnte ich einiges Lernen und eine Idee bekommen, wie sich die enjoy4 mit dem Torqeedo auf engem Raum bei starkem Seitenwind steuern läßt. Schlafen bei 4-5 Grad Celsius Außentemperatur nachts ist kein Problem, wenn man weiss wie. Ich schlafe einfach mit 2 Schlafsäcken und die Heizung hilft ein bisschen.

Warum wollte ich eigentlich diese Tour? Ging es mir nicht hauptsächlich darum, ein bisschen Abstand vom Alltag zu gewinnen, mein Leben auf das nötigste zu reduzieren und mir ein bisschen Ruhe zu gönnen? Das habe ich doch alles jetzt schon, auch ohne segeln. Warum ist es dann so wichtig, dass das Boot fährt? Ich weiss es nicht, aber ich warte sehnsüchtig auf morgen und hoffe, dass endlich alles passt. Die Situation schlägt mir auf das Gemüt und ich weiss nicht genau warum. Wahrscheinlich, weil das Boot fahren muss 😉

Ich will morgen gegen 9:30 Uhr oder 10:00 Uhr aufbrechen und nach Marstal auf der Insel Aero. Das sind von hier gut 30 Meilen Richtung Norden. Bei vorhergesagten westlichen Winden zwischen 14 und 18 kn sollte das gut klappen und ich sollte in ca. 6 – 7 Stunden dort sein.

Hoffen wir, dass ich Euch morgen Abend zufrieden von einer tollen Reise berichten kann. Drückt mir die Daumen…

7 thoughts on “Eine Idee, ein Wunsch und dann eine Realität

  1. Ich fang jetzt schon mal mit dem Daumendrücken an, damit das auch wirklich morgen klappt.

      1. Brrr – diese Ka..polarluft – damit hätte ich aber jetzt auch nicht mehr gerechnet. Wenn das morgen klappt wird‘s aber nen toller Schlag.

  2. Lieber Erik, wir drücken auch ganz fest die Daumen und grüsse bitte die Insel Ærø – es ist super-schön dort und falls es regnen sollte auf Ærø, kannst Du ins Seefahrtmuseum gehen. Lohnt sich auf alle Fälle – aber morgen scheint die Sonne…..:-)

    1. Liebe Chris, lieber Arne,

      Danke für all die Infos, die Ihr mit mir geteilt habt. Eigentlich fühle ich mich gut vorbereitet. Jetzt muss nur noch das Wetter besser werden. Ganz liebe Grüße nach HD, Erik

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